Donnerstag, 2. September 2010
Stunde 148
inepu, 00:39h
Organisatorisches zu Beginn - muss zum Allgemeinmediziner und einen Schriebs ausfüllen lassen, damit die Krankenkasse einen kleinen Teil zuzahlt. Ich mag Ärzte nicht, dass weiß M., obwohl er gern sehen würde, dass ich mich mal durchchecken lasse. Also muss ich jetzt wohl einen Arzt suchen, war seit vielen, vielen Jahren nicht mehr.
Schließlich liegende Postition: Was gibts neues?
Nichts, nichts gemacht. Alltag, langweilig.
Heute bin ich nicht gut drauf, das Antworten, das laute Antworten kostet mich Kraft.
M. hat die Idee, dass eine Machine super wäre, die man einfach an meinen Kopf anschließen könnte und meine Gedanken laut wiedergibt. Ich fand die Idee toll, muss ich nichts mehr reden, muss nur mehr aufpassen was ich denke.
Stephen Hawking wird ins Spiel gebracht - der wäre froh, so reden zu können, wie ich es kann.
Stimmt, aber der hat auch was zu sagen, hat tolle Ideen, die Leute wollen ihn hören und er ist intelligent. Ich find mich nciht so spannend und auch nur durchschnittliche intelligent.
M. bestreitet dies, aber ich ärgere mich seit gestern über mich selbst. Meine Mutter hat mich nicht gerade ausreichend mit Nahrung versorgt, gestern fragte M., ob ich selber mir etwas organisiert hätte. Nein, habe ich nicht, nicht mal dran gedacht. Hunger vergeht.
Werfe heute kurz ein - war ja nicht mal in der Lage mir selber Essen zu organisieren.
M. findet mich zu selbstkritisch.
Schweigen.
Schweigen.
M. vergleicht die Therapie mit mir mit einem Opernauftritt, der Tenor betritt die Bühne, das Publikum wartet, das Orchester ist bereit, doch der Tenor beginnt nicht.
Sehe ich nicht so, teile ich ihm mit.
Schweigen.
Schweigen.
M. kämpft gegen das Einschlafen.
Wie jede Stunde, anfänglich hat ihn angeblich meine passive Aggressivität so ermüdet, jetzt sein mich befragen müssen.
Er schläft oft.
Streßt zusätzlich, er schläft nämlich laut :-).
Schließlich noch ein Versuch von M., irgendwas über "fadsein" oder "nichtfadsein" meines Lebens, erinner mich nicht mehr genau.
Teile ihm darauf hin mit, dass ich heute einen Bericht über Borderliner las, wo drin stand, dass die Erkrankung nicht heilbar ist, also wozu laut reden, wenn eh nichts hilft?
Er versucht gegenzusteuern. Er bezweifelt die Unheilbarkeit eines Borderlinersyndroms.
Er ärgert sich, dass ich nicht gleich drüber sprach, sondern 3 Minuten vor Ende der Stunde.
Heute beende ich die Stunde, stehe auf und gehe. Es irritiert M. kurz - gebe ich jetzt auf? breche ich ab?
Nein, will heute einfach nur raus und rede mich auf Toilette aus, auf die ich tatsächlich sowieso muss.
Wenn ich zwischenmenschlich nie wirklich normal funktionieren werde, ohne Extreme, den Streß nie loswerde, wozu noch irgendwas tun und versuchen?
Schließlich liegende Postition: Was gibts neues?
Nichts, nichts gemacht. Alltag, langweilig.
Heute bin ich nicht gut drauf, das Antworten, das laute Antworten kostet mich Kraft.
M. hat die Idee, dass eine Machine super wäre, die man einfach an meinen Kopf anschließen könnte und meine Gedanken laut wiedergibt. Ich fand die Idee toll, muss ich nichts mehr reden, muss nur mehr aufpassen was ich denke.
Stephen Hawking wird ins Spiel gebracht - der wäre froh, so reden zu können, wie ich es kann.
Stimmt, aber der hat auch was zu sagen, hat tolle Ideen, die Leute wollen ihn hören und er ist intelligent. Ich find mich nciht so spannend und auch nur durchschnittliche intelligent.
M. bestreitet dies, aber ich ärgere mich seit gestern über mich selbst. Meine Mutter hat mich nicht gerade ausreichend mit Nahrung versorgt, gestern fragte M., ob ich selber mir etwas organisiert hätte. Nein, habe ich nicht, nicht mal dran gedacht. Hunger vergeht.
Werfe heute kurz ein - war ja nicht mal in der Lage mir selber Essen zu organisieren.
M. findet mich zu selbstkritisch.
Schweigen.
Schweigen.
M. vergleicht die Therapie mit mir mit einem Opernauftritt, der Tenor betritt die Bühne, das Publikum wartet, das Orchester ist bereit, doch der Tenor beginnt nicht.
Sehe ich nicht so, teile ich ihm mit.
Schweigen.
Schweigen.
M. kämpft gegen das Einschlafen.
Wie jede Stunde, anfänglich hat ihn angeblich meine passive Aggressivität so ermüdet, jetzt sein mich befragen müssen.
Er schläft oft.
Streßt zusätzlich, er schläft nämlich laut :-).
Schließlich noch ein Versuch von M., irgendwas über "fadsein" oder "nichtfadsein" meines Lebens, erinner mich nicht mehr genau.
Teile ihm darauf hin mit, dass ich heute einen Bericht über Borderliner las, wo drin stand, dass die Erkrankung nicht heilbar ist, also wozu laut reden, wenn eh nichts hilft?
Er versucht gegenzusteuern. Er bezweifelt die Unheilbarkeit eines Borderlinersyndroms.
Er ärgert sich, dass ich nicht gleich drüber sprach, sondern 3 Minuten vor Ende der Stunde.
Heute beende ich die Stunde, stehe auf und gehe. Es irritiert M. kurz - gebe ich jetzt auf? breche ich ab?
Nein, will heute einfach nur raus und rede mich auf Toilette aus, auf die ich tatsächlich sowieso muss.
Wenn ich zwischenmenschlich nie wirklich normal funktionieren werde, ohne Extreme, den Streß nie loswerde, wozu noch irgendwas tun und versuchen?
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Mittwoch, 1. September 2010
Familienbande
inepu, 00:53h
Heute habe ich fast sowas wie geredet, nicht wie bei der Analyse gewünscht - selber frei assoziierend, aber M. sind doch mal ein paar fragen eingefallen und er fragte.
Famile war sein Thema heute.
Ein wenig ein Bohren: was, wie, wer.
Wie empfand ich meinen Vater? Existend.
Wie würde ich reagieren, wenn meine Mutter jetzt zur Tür hereinkäme: Aufstehen und gehen.
Kein Nachfragen, was sie die letzten Jahre tat?: Nein, interessiert mich nicht.
Ich höre die Zweifel, unausgesprochen, Zweifel, die ich auch schon von anderen hörte.
Wie empfinde ich meine Eltern? Gar nicht. Interessieren mich nicht. Für andere nicht nachvollziehbar. Aber in mir ist da nichts. Oder nicht viel.
Für den Vater - tatsächlich nichts. Scheidung als ich ca. 3 war. Ab und an noch gesehen.
Wider gesehen als ich im Heim war, also mit ca. 9 Jahren wieder kennengelernt. Bindung nie aufgebaut. Er hatte mir nichts zu bieten. Er langweilt mich, also bin ich genervt, wenn ich ihn höre oder sehe.
Aber so bin ich bei jedem Menschen, der mich langweilt - genervt.
Kein Vermissen, Seit meinem Umzug von Berlin nach Wien 0 Kontakt, also schon ein paar Jahre.
Will auch keinen.
Mutter, da ist schon ein wenig Wut in mir, aber nicht viel. Sie tat was sie konnte, das war leider nicht viel.
Aber! Warum zum Teufel hat sie es 3 x versucht? 3 Kinder (mindestens) in die Welt gesetzt?
Bei mir schon als Älteste versagt.
Zweiter Versuch - Mißlungen, mein 1. Halbbruder kam 2 Jahre vor mir ins Heim (ca.).
Und dann noch ein 3. Kind!?
3 kaputte Kinder.
Meine Brüder, die einzige Familienregung in mir. Nur dort ist etwas Gefühl - Interesse.
Auch der 2. kam ins Heim, zeitgleich mit mir, aber in ein anderes.
DDR-Heime unterschieden nach Alter, er war noch sehr klein - Säuglingsheim.
Beide nie wieder gesehen, beide suche ich noch, selten, ab und an. Fragte bei meiner eigenen Entlassung beim Jugendamt an: "Wir dürfen keine Auskunft geben".
Ich hoffe, dies bedeutet, dass sie adoptiert wurden.
Ab und an Suche per Google, fand sie aber bisher nicht, Heißen jetzt vielleicht anders?
Aber würde ich sie treffen wollen?
Schauen sie aus wie ihr Vater??
Was soll ich erzählen?
Es gäbe nichts positives.
Nichts tolles über die Mutter, noch weniger über ihren Vater.
Haben sie die Aggressivität ihres Vaters geerbt?
Also ist es sowieso besser, wenn ich sie nicht finde oder sie mich (?). Die beiden sind der einzige Grund, warum man mich im Telefonbuch findet, sonst lösche ich gerne alle Spuren meiner Existenz.
So sie je von mir erfahren - sie finden mich.
Aber findet mich bitte nicht, ich kann euch nichts schönes erzählen. Ich hoffe, ihr hattet / habt eine liebevolle Ersatzfamilie. Ihr hattet beide noch eine Chance.
Ich hoffe es geht euch gut!
Mir geht es heute nicht so gut.
Famile war sein Thema heute.
Ein wenig ein Bohren: was, wie, wer.
Wie empfand ich meinen Vater? Existend.
Wie würde ich reagieren, wenn meine Mutter jetzt zur Tür hereinkäme: Aufstehen und gehen.
Kein Nachfragen, was sie die letzten Jahre tat?: Nein, interessiert mich nicht.
Ich höre die Zweifel, unausgesprochen, Zweifel, die ich auch schon von anderen hörte.
Wie empfinde ich meine Eltern? Gar nicht. Interessieren mich nicht. Für andere nicht nachvollziehbar. Aber in mir ist da nichts. Oder nicht viel.
Für den Vater - tatsächlich nichts. Scheidung als ich ca. 3 war. Ab und an noch gesehen.
Wider gesehen als ich im Heim war, also mit ca. 9 Jahren wieder kennengelernt. Bindung nie aufgebaut. Er hatte mir nichts zu bieten. Er langweilt mich, also bin ich genervt, wenn ich ihn höre oder sehe.
Aber so bin ich bei jedem Menschen, der mich langweilt - genervt.
Kein Vermissen, Seit meinem Umzug von Berlin nach Wien 0 Kontakt, also schon ein paar Jahre.
Will auch keinen.
Mutter, da ist schon ein wenig Wut in mir, aber nicht viel. Sie tat was sie konnte, das war leider nicht viel.
Aber! Warum zum Teufel hat sie es 3 x versucht? 3 Kinder (mindestens) in die Welt gesetzt?
Bei mir schon als Älteste versagt.
Zweiter Versuch - Mißlungen, mein 1. Halbbruder kam 2 Jahre vor mir ins Heim (ca.).
Und dann noch ein 3. Kind!?
3 kaputte Kinder.
Meine Brüder, die einzige Familienregung in mir. Nur dort ist etwas Gefühl - Interesse.
Auch der 2. kam ins Heim, zeitgleich mit mir, aber in ein anderes.
DDR-Heime unterschieden nach Alter, er war noch sehr klein - Säuglingsheim.
Beide nie wieder gesehen, beide suche ich noch, selten, ab und an. Fragte bei meiner eigenen Entlassung beim Jugendamt an: "Wir dürfen keine Auskunft geben".
Ich hoffe, dies bedeutet, dass sie adoptiert wurden.
Ab und an Suche per Google, fand sie aber bisher nicht, Heißen jetzt vielleicht anders?
Aber würde ich sie treffen wollen?
Schauen sie aus wie ihr Vater??
Was soll ich erzählen?
Es gäbe nichts positives.
Nichts tolles über die Mutter, noch weniger über ihren Vater.
Haben sie die Aggressivität ihres Vaters geerbt?
Also ist es sowieso besser, wenn ich sie nicht finde oder sie mich (?). Die beiden sind der einzige Grund, warum man mich im Telefonbuch findet, sonst lösche ich gerne alle Spuren meiner Existenz.
So sie je von mir erfahren - sie finden mich.
Aber findet mich bitte nicht, ich kann euch nichts schönes erzählen. Ich hoffe, ihr hattet / habt eine liebevolle Ersatzfamilie. Ihr hattet beide noch eine Chance.
Ich hoffe es geht euch gut!
Mir geht es heute nicht so gut.
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Dienstag, 31. August 2010
Kanninchen
inepu, 01:19h
im Scheinwerferlicht = Ich auf der Couch.
Streß!
Ich muss was sagen, nur was? Warum ich? Worüber? Gehirn leer, was soll ich sagen? Wen interessiert es? und vor allem:
WAS???
Eben noch voller Emotionen vor der Tür gesessen, Buch lesend : Die ungeliebten Kinder.
Daher die Emotionen. Ein Buch über Heimkinder geschrieben von einer Pädagogin, die in einem gearbeitet hat.
Teilweise schlechter Schreibstil (gut, so toll ist meiner auch nicht, aber ich veröffentliche auch kein Buch!).
Teilweise Wiederholungen (Ich hab's eh kapiert, sie muss nicht alle paar Seiten wieder schreiben, dass sie angeeckt ist und - wie sehr sie angeeckt ist).
Teilweise - ich habe die Sicht aus der anderen Perspektive, ich bin so ein Kind. Ich verstehe viele der Reaktionen der Kinder und eigentlich bestätigt sie die Ängste der Kinder. Bin noch nicht sehr weit, alle paar Seiten höre ich auf - ärgere mich, lese ein andermal weiter. Aber: Auch sie verläßt "ihre" Kinder nach kurzer Zeit. Neues Trauma für die Kinder, in diesem Fall: Sie versucht sich als Ersatzmutter, versucht eine tiefe Bindung zu "ihren" Kindern aufzubauen, nicht nur verwalten. Löblich, gelingt ihr - nur auch sie geht, verläßt das Heim, die Gruppe, "Ihre" Kinder. Wieder werden die Kinder verlassen, diesmal nicht nur von einer Erzieherin, Verwalterin, nein - von einer Ersatzmutter.
Ich war ein verwaltetes Kind, ich glaube, dies war besser oder nicht? oder doch?
Viele Fragen, weitere Fragen, andere Fragen, die dieses Buch bei mir auslösen.
Aber auch darüber schaffe ich es nicht zu reden, ich möchte gern.
Kanninchen.
Irgendwann erfolgt eine Beruhigung, bedingt durch viel Ruhe, zumindest dann, wenn ich kein "negatives Strahlen" von hinter mir spüre. Manchmal kann M. seinen Frust über mein Schweigen nicht verstecken, ich spüre ihn, dazu braucht es nicht immer Worte seinerseits.
Bin ich beruhigt, kommen meine Gedanken wieder nur bin ich dann so in mir, dass das rauskommen auch nicht funktioniert. Bin es wohl zu sehr gewohnt, die Dinge mit mir auszumachen, selber zu wälzen und zu suchen und zu denken.
Stunde vorbei....
Vielleicht morgen?
Streß!
Ich muss was sagen, nur was? Warum ich? Worüber? Gehirn leer, was soll ich sagen? Wen interessiert es? und vor allem:
WAS???
Eben noch voller Emotionen vor der Tür gesessen, Buch lesend : Die ungeliebten Kinder.
Daher die Emotionen. Ein Buch über Heimkinder geschrieben von einer Pädagogin, die in einem gearbeitet hat.
Teilweise schlechter Schreibstil (gut, so toll ist meiner auch nicht, aber ich veröffentliche auch kein Buch!).
Teilweise Wiederholungen (Ich hab's eh kapiert, sie muss nicht alle paar Seiten wieder schreiben, dass sie angeeckt ist und - wie sehr sie angeeckt ist).
Teilweise - ich habe die Sicht aus der anderen Perspektive, ich bin so ein Kind. Ich verstehe viele der Reaktionen der Kinder und eigentlich bestätigt sie die Ängste der Kinder. Bin noch nicht sehr weit, alle paar Seiten höre ich auf - ärgere mich, lese ein andermal weiter. Aber: Auch sie verläßt "ihre" Kinder nach kurzer Zeit. Neues Trauma für die Kinder, in diesem Fall: Sie versucht sich als Ersatzmutter, versucht eine tiefe Bindung zu "ihren" Kindern aufzubauen, nicht nur verwalten. Löblich, gelingt ihr - nur auch sie geht, verläßt das Heim, die Gruppe, "Ihre" Kinder. Wieder werden die Kinder verlassen, diesmal nicht nur von einer Erzieherin, Verwalterin, nein - von einer Ersatzmutter.
Ich war ein verwaltetes Kind, ich glaube, dies war besser oder nicht? oder doch?
Viele Fragen, weitere Fragen, andere Fragen, die dieses Buch bei mir auslösen.
Aber auch darüber schaffe ich es nicht zu reden, ich möchte gern.
Kanninchen.
Irgendwann erfolgt eine Beruhigung, bedingt durch viel Ruhe, zumindest dann, wenn ich kein "negatives Strahlen" von hinter mir spüre. Manchmal kann M. seinen Frust über mein Schweigen nicht verstecken, ich spüre ihn, dazu braucht es nicht immer Worte seinerseits.
Bin ich beruhigt, kommen meine Gedanken wieder nur bin ich dann so in mir, dass das rauskommen auch nicht funktioniert. Bin es wohl zu sehr gewohnt, die Dinge mit mir auszumachen, selber zu wälzen und zu suchen und zu denken.
Stunde vorbei....
Vielleicht morgen?
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